Bei eurer Hochzeit versammelt ihr die Menschen um euch, die euch die liebsten sind. Deshalb vermisst man an diesem Tag jene, die ihn nicht mehr erleben durften, ganz besonders stark. Diese Trauer, dieses Vermissen hat auch während eines Freudenfestes einen Platz. „Er hätte mich so gerne zum Altar geführt.“
„Ich wünschte, du hättest sie noch kennenlernen können – sie hätte dich so gemocht.“ „Er hätte mein Trauzeuge sein müssen.“ Ob Elternteile, Großeltern, Freunde, Geschwister, Verwandte – auf den meisten Hochzeiten gibt es mindestens eine Person, die schmerzlich fehlt. Dazu muss sie noch nicht einmal gestorben sein, auch ein familiäres Zerwürfnis oder ein unüberbrückbarer Streit zwischen engen Freunden tut am Hochzeitsfest besonders weh. Gerade in der Trauzeremonie gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese wichtigen Menschen dazuzuholen. Indem wir gemeinsam an sie denken. Das geht viel weniger pathetisch, viel weniger traurig, als ihr das jetzt vielleicht noch vermutet. Wichtig ist, dass eure Traurednerin einen natürlichen Umgang mit dem Thema hat und nicht anfängt rumzudrucksen. Eine ziemlich sichere Bank ist hier jemand, der nicht nur Hochzeits-, sondern auch Trauerreden hält. Wie genau ihr der fehlenden Menschen gedenken wollt, besprechen wir gemeinsam. Denn da gibt es kein Richtig oder Falsch, kein So-auf-keinen-Fall und kein Wenn-dann-so. Eure Trauer ist so individuell wie eure Liebe, sie ist akut oder langjährig, intensiv oder ganz sanft. Ein paar Beispiele für ein solches Einbinden nenne ich euch im Folgenden. Für alle gilt, dass wir im Vorfeld zu dritt genau besprochen haben, wie konkret ich das Thema einbinde. Mit Namensnennung oder ohne. Mit einer Beschreibung des Verhältnisses, dass ihr zu den fehlenden Personen hattet oder ohne. Ob ich erzähle, warum genau wer heute fehlt oder ob ich einfach nur sage, dass es Menschen gibt, die ihr heute vermisst. Immer gilt auch, dass ich das, was ich sage, im ersten Fünftel der Zeremonie sage – und dass ich das respektvoll, ohne jede Dramatik tue. Und dass ich es auf jeden Fall schaffe, nach diesem ruhigen Moment die Stimmung wieder aufzuhellen und die Aufmerksamkeit und die Herzen von euch und euren Gästen auf das zu richten, was heute und jetzt gefeiert wird. Kerze Ihr könnt während der Zeremonie eine Kerze in einem Windlicht anzünden. Auf der Kerze können sogar die Namen derer stehen, die ihr vermisst. Luftballon Viele Ballons nach einer Zeremonie steigen zu lassen, ist ja mittlerweile aus Umweltschutzgründen zu Recht nicht mehr sehr en vogue. Ich finde aber, einen großen Ballon, auf dem vielleicht sogar etwas steht wie „Wir vermissen dich/euch“ oder „Grüße nach oben – wir feiern für euch mit“, während der Zeremonie steigen zu lassen, kann durchaus schön sein und gut tun. Stuhl Sehr viel Platz nimmt ein Verstorbener ein, wenn er sprichwörtlich einen Platz zugewiesen bekommt. Während der Zeremonie, vielleicht sogar während der Feier. Mir persönlich ist diese Variante zu stark, weil damit der Mangel, das Fehlen beispielsweise des Brautvaters die ganze Zeit sehr präsent ist und durchaus Einfluss auf die Stimmung nehmen kann. Wenn die Braut aber den Anblick des leeren Stuhls als tröstlich empfindet und die Brautmutter sich damit auch gut fühlt, ist das natürlich eine veritable Möglichkeit. Foto Für ein Portrait, was während der ganzen Trauzeremonie vorne beim Brautpaar steht, gilt ähnliches wie für den leeren Stuhl. Symbolische Handlung Wenn ihr während der Zeremonie Wünsche auf Papier, Steinen oder Holzherzen von den Gästen einsammelt, die diese aber bitte am besten schon daheim vorbereitet haben, kann die Rednerin ein leeres Stück Papier, Stein oder Holzherz als erstes in das Wünsche-Behältnis geben, um den Verstorbenen miteinzubeziehen. Was auch immer euch vorschwebt, dass uns darüber sprechen und gemeinsam überlegen, welche Variante für euch die passendste ist.
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Es ist ja so: Ich bin Star-Trek-Fan. Genau wie beispielsweise mein Bruder. Auf dem ersten Date mit der Mutter seines damals noch zu zeugenden Sohns (heute fünf Jahre alt) fragte sie ihn direkt zu Beginn: „Eins müssen wir gleich klären: Star Wars oder Star Trek?“. Damit hatte sie auf Anhieb meinen Respekt gewonnen, denn auch wenn ihre Antwort auf die Frage bedauerlicherweise „falsch“ war – so wusste sie doch darum, dass Star-Wars-Fans ganz oft ein ganz anderer Menschenschlag als Star-Trek-Fans sind. Als sich in den Gesprächen mit meinem Brautpaar Katharina und Dennis im letzten Jahr dann irgendwann rauskristallisierte, dass die beiden eingefleischte Star-Wars-Fans sind, gefror die Stimmung für eine Nanosekunde. Nagut. Ich übertreibe. Wir haben jedenfalls einvernehmlich beschlossen, eine Brücke zwischen den beiden Sternenwelten zu schlagen und uns dennoch weiterhin zu mögen. Und so kam ich in den Genuss meiner ersten Star-Wars-Hochzeit. Die beiden sind zwar auf bestmögliche Weise durchgeknallt – aber sie wollten keineswegs eine alberne Hochzeit mit Kostümen und Gedöns. Nein, sie wollten ihre Liebe fast schon klassisch feiern, aber mit kleinen Anspielungen, kleinen Ehrerbietungen auf Luke Skywalker und seine Freunde. Die RequisitenIm Besitz der Brautleute befindet sich ein Kopf von C-3PO (daran, dass ich an dieser Stelle fast R2-D2 geschrieben hätte und es wirklich googeln musste, wie der goldene, menschengeformte Roboter bei Star Wars heißt, seht ihr, wie viele Lichtjahre mich von dieser Welt trennen…peinlich, peinlich!). Dieser Kopf ist in Originalgröße und gleichzeitig eine Bluetooth-Box. Noch nicht im Besitz des Brautpaares befanden sich ein paar hochwertige Lichtschwerter. Die sind erstaunlich teuer, das gönnt man sich mal nicht so eben. Der Einsatz der RequisitenGemeinsam mit den Trauzeugen überlegte ich, wie wir den Kopf einsetzen könnten. Sollte er die Frage aller Fragen stellen? Nein, das wollte ich mir nicht nehmen lassen und fand auch, dass dieser Moment so bedeutsam ist, dass ich nicht den kleinsten Hauch eines Risikos eingehen wollte, dass er sich auch nur ansatzweise persifliert anfühlen könnte. Ich suchte dann in mühsamer Recherchearbeit einige passende Star-Wars-Zitate raus und der Trauzeuge übernahm es, diese dann aus den Filmen zu schneiden und als mp3-File aufzubereiten. Diese Zitate baute ich an passenden Stellen in die Rede ein. Jetzt musste ich nur noch die Aufmerksamkeit der Gäste, die natürlich die ganze Zeit gebannt an meinen Lippen hängen würden, im richtigen Moment auf die goldene Blechbüchse richten. Ich bat also den Trauzeugen, noch ein vernehmliches Räuspern als mp3-Datei aufzunehmen. Auf der Hochzeit selbst gab ich ihm einen Regieplan, so dass er genau wusste, wann seine bzw. die Einsätze von C-3PO waren. Jeweils an der richtigen Stelle ließ er den Kopf sich räuspern, ich schaute interessiert/genervt/amüsiert zum Roboter, womit ich ihm sozusagen das Wort gab. Und dann konnte er seine Weisheitsperlen loswerden.
Und die Schwerter? Das Brautpaar erfüllte sich zur Hochzeit diesen Traum. Beide hassen Schmuck jeglicher Art und wussten, dass sie etwaige Ringe sowieso niemals tragen würden. Auch um den Hals fanden sie es komisch – ist ja auch Schmuck. Warum also nicht einfach Lichtschwerter statt Ringe tauschen? So haben wir es gemacht – die beiden haben in der Zeremonie die Schwerter mit ein paar Handgriffen zusammengebaut und sie dann einander würdevoll überreicht. Dass sie auch ein paar Kampf-Bewegungen andeuteten, versteht sich. Könnt ihr euch das vorstellen, wie cool das aussah – beide super schick, sie ganz zauberhaft mit offenen roten Haaren und einem bildschönen Kleid und er in einem sehr besonderen, sehr geschmackvollen Anzug – und dann schön auf der Wiese einen Schwertkampf hingelegt. Hach! Die Fotos, die ihr seht, sind alle von Monique von Kupferkind geschossen. Ich war von ihnen über mein normales Maß begeistert, denn sie haben für mich das Brautpaar so gut eingefangen! Der Charakter der beiden, den ich ja nun ein bisschen kennenlernen durfte, schimmert aus jedem Bild, das muss einem erst mal gelingen! Allein das Torten-Ess-Bild…so Katharina. Dennis hatte mir erzählt, dass sie Kuchen immer wie ein Troll isst. Und er jedes Mal lachen muss. Genau so. Wenn Corona euch dazu zwingen sollte, den Traum von eurer diesjährigen Sommerhochzeit aufzugeben, seid nicht allzu traurig. Winterhochzeiten sind eh viel cooler – und haben soooo viele Vorteile! ![]() Ich weiß, ihr hattet es euch perfekt ausgemalt: Blauer Himmel, weiße Wölkchen, strahlender Sonnenschein, aber nicht zu heiß, eine laue Brise, grünes Gras, saftige Heuballen, bunte Bänder. Und dann wir drei vorne, und alle, die ihr liebt, feierlich-freudig-gerührt die Augen auf uns gerichtet. Und jetzt sowas. Noch weiß niemand, wie das weitergeht – vielleicht ist ein paar Wochen der Spuk vorüber. Vielleicht dauert es ein paar Monate – und damit mitten in die Hauptsaison für Hochzeiten. Da ich meinen Paaren einbläue, auch am Worst Case einer Sommerhochzeit (strömender Regen am Vormittag, Mittag und Nachmittag), einen dermaßen guten Plan B zu haben, dass sie völlig gelassen ins nasse Grau blicken können – sage ich das auch hier. Lasst uns schonmal drüber nachdenken, wie ein guter Plan B aussehen könnte, wenn die Sommermonate in der Tat wegen Corona keine großen Zusammenkünfte erlauben. In enger Zusammenarbeit mit euren Dienstleistern könnt ihr eure Optionen ausloten: Um ein Jahr verschieben – den Wochentag ändern – die Teilnehmerzahl ändern – die Jahreszeit ändern. Kurz zur ersten Variante: Halte ich persönlich für die schlechteste. Denn Locations wie Dienstleister werden nächstes Jahr Mangelware – und damit wahrscheinlich noch hochpreisiger sein. Zu Variante zwei und drei werde ich mich im nächsten Artikel äußern. Jetzt soll es um Winterhochzeiten gehen. Ich will euch jetzt gar nicht das Bild malen von uns im glitzernden Schnee, aparte Pelzmützen auf dem Kopf und einen Eisblock als Tisch für Ringe und Ritualutensilien. Denn glitzernder Schnee ist ja in Deutschland nur noch an wenigen Stellen an sehr wenigen Tagen im Jahr zu finden. Aber dennoch: Eine heimelige Location, vielleicht ein Kamin, schöne Beleuchtung, Kerzen. Alle sitzen im Warmen, können ihre schicken Sachen anziehen, die sie auch im Sommer angehabt hätten. Und wenn das Ganze beispielsweise im November stattfindet, wo der goldene Herbst vorbei und Weihnachtsstimmung noch fern ist – da ist so rauschendes Fest mehr als willkommen bei allen. Oder im Januar oder Februar, wo es außer Fasching keinen Lichtblick gibt.
An alle meine Brautpaare dieses Jahr: Wenn ihr nicht feiern dürft oder könnt, finden wir eine Lösung. Motto: #verschiebenstattabsagen. Wenn ihr verschieben müsst, werde ich alles dransetzen, es von meiner Seite zu ermöglichen. Es gibt eigentlich nur eine Sache, die nicht geht: Einen Sommersamstag in 2021 kann ich euch nicht anbieten – dann wäre ich bankrott. Aber alles andere ist möglich! Ein beliebiger Wochentag in 2020 oder 2021. Ein Samstag in den Monaten Oktober, November, Januar, Februar oder März. Oder romantisch-muckelig im kleinsten Kreise. Denn um eure Liebe zu zelebrieren, brauchen wir eigentlich nur uns drei.
Und die zweite Angst: Natürlich kann ich trotz meiner robusten Konstitution insbesondere in diesem Jahr nicht mehr ausschließen, dass ich nicht genau zu eurem Termin mit oder gegen Corona kämpfe. In diesem Fall habe ich das Glück, dass ich auf ein engmaschiges, üppiges Netz an Kolleginnen und Kollegen zugreifen kann, womit die Chancen sehr gut stehen, dass meine für euch geschriebene Rede dann doch von einem Profi vorgetragen wird. Dieser Artikel ist Teil der Blogparade, die die Trautante Friederike gestartet hat. Danke, Friederike, für diesen Impuls! Sie hat in ihrem Auftaktartikel eine wunderschöne Steam-Punk-Hochzeit beschrieben, mit atemberaubenden Fotos - hüpft unbedingt rüber und schaut sie euch. Ich darf den Staffelstab heute weitergeben an Soni Schulz vom Hochzeitsportal. Sie hat in ihrem Artikel ganz viele Tipps für Winterhochzeiten zusammengestellt. Schaut mal rein! Stößchen! Wer nach „Sektempfang Hochzeit Ideen“ googelt, stößt auf ein ganzes Meer an Inspirationen: In Eiswürfel eingefrorenes Obst oder Blüten, knallbunte Cocktails, weiße Cocktails, glitzernder Sekt, gefrorene Shots, Popsicles im Sekt oder Zuckerwatte auf dem Glas…the list goes on. Tobt euch da ganz nach Herzenslust aus – und überlegt euch vorher sorgfältig, was euer Sektempfang eigentlich leisten soll. Was ist seine Rolle bei eurer Hochzeitsfeier? Soll er hauptsächlich erfrischen, soll er Gespräche zwischen vorher Unbekannten initiieren, soll er den Gästen die Zeit vertreiben, während ihr beim Foto-Shooting seid, wollt ihr Teil des Sektempfangs sein und in „der Menge baden“? Überlegung 1: Das Timing
Auf den meisten Trauungen, die ich halte, wird der Sektempfang direkt im Anschluss an die Zeremonie gegeben – was logisch ist, denn wann, wenn nicht genau in diesem Moment hat man den perfekten Grund zum Anstoßen? Außerdem haben die Gäste da dann bereits eine knappe Stunde zugehört, möglicherweise sogar in der Sonne gebraten…von ihrer zuvor erfolgten Anreise ganz zu schweigen. Insofern: nach der Zeremonie ist ein Sektempfang sicherlich an der richtigen Stelle. Wenn die Gesellschaft richtig groß ist, überlegt euch genau, ob es wirklich erst Sekt gibt, wenn euch alle gratuliert haben – oder ob das parallel zueinander geschehen darf. Letzteres ist auf jeden Fall die lockere Variante, für die eure Gäste wahrscheinlich sehr dankbar sein werden. Alternative: Um die von der Anreise geschwächten Gäste etwas aufzupeppen, überlegen einige Paare, den Sektempfang als Begrüßung zu machen – einfach, um die Ankunft und den Anlass zu feiern. Auch das ist eine Möglichkeit, birgt allerdings die Gefahr, dass der Alkohol zu schnell in die Blutbahn der nüchternen Gäste gerät und sie der Zeremonie nur noch mit 80% ihrer Aufmerksamkeit folgen können. Überlegung 2: Physische Auswirkungen Das ist eine gute Überleitung zu Punkt 2. Denn so ein Sektempfang hat es oft in sich. Gerade im Sommer, gerade auf nüchternen Magen, gerade in Kombination mit süßem Sirup können ein, zwei Gläser Sekt ganz schön reinhauen. Unterschätzt das nicht – da hat es schon den einen oder die andere unerwartet ausgeknockt. Je nachdem, wie ihr den weiteren Ablauf geplant habt, solltet ihr unbedingt dafür sorgen, dass beim Sektempfang oder innerhalb der ersten Stunde um den Sekt herum etwas Festes die Mägen eurer Gäste erreicht. Ist das Abendessen oder das Kuchenbuffet noch zu weit weg, empfehle ich wirklich, an dieser Stelle ein paar Häppchen zu reichen. Sehr angesagt ist ja derzeit alles, was nach dem Ikea-Prinzip funktioniert und auf -bar endet: Ihr stellt die Einzelteile und eine vage Anleitung zur Verfügung und die Gäste können sich dann nach Herzenslust bei der Zusammenstellung austoben. Candy Bar, Popcorn-Bar, Prosecco-Bar, Früchte-Bar, Eistee-Bar, Salty Bar, Lemonade Bar…you name it. Ebenfalls tiptop: Fingerfood als Flying Buffet. Vorteile: Köstlich! Und die Leute können in ihrem aktuellen Gespräch bleiben, weil das Essen ihnen wortwörtlich zufliegt. Und schließlich: Natürlich vergesst ihr nicht, leckere nicht-alkoholische Alternativen für eure Gäste bereitzuhalten. In deren Sinne, und, unter uns, auch in eurem Sinn. Hausgemachte verschiedene Limonadensorten zum Selbstzapfen oder in diesen großen Gläsern mit Deckel und Strohhalm sind erfrischend, durstlöschend und lecker. Eine mobile Kaffeebar ist schick und für Kaffeeliebhaber natürlich ein Muss, insbesondere, wenn es auch Kuchen zum Sekt gibt. Überlegung 3: Stimmungs-Auswirkungen Gehen wir mal vom klassischen Fall des Sektempfangs nach der Trauzeremonie aus. Eure Gäste kommen beseelt und gerührt und glücklich aus der Zeremonie – und wahrscheinlich auch durstig und leicht hungrig. Sie sind voll von den Gefühlen, die wir in der Trauung mit ihnen geteilt haben, sie sind glücklich für euch beide und froh, dass sie bei eurem Fest dabei sein dürfen. Sie sind in einer sehr offenen Stimmung, denn am liebsten würden sie jetzt mit anderen Gästen diese Gefühle teilen, hören, wie sie die Zeremonie empfunden haben, vielleicht auch an Inhalte anknüpfen, die sie dort gehört haben, Fragen stellen, wenn in der Rede etwas nur angedeutet wurde, und Menschen, die in der Rede vorkamen, persönlich kennenlernen. Wenn euch also wichtig ist, dass sich eure Leutchen mischen, dass sie sich auf eurer Hochzeitsfeier besser kennenlernen – nutzt den Sektempfang dafür. Live-Musik, zum Beispiel eine Walking Band, die schwungvolle Stücke spielt, bei denen die Gäste mitwippen oder gar mitsummen, trägt viel zur heiteren, ausgelassenen Stimmung bei. Fancy Getränke, eine Bar zum Selbstmixen oder ungewöhnliche Häppchen sind ebenfalls ein guter Gesprächsstarter für die Gäste. Wenn ihr Namensschilder vorbereitet habt, könnt ihr diese jetzt unters Volk bringen – natürlich nicht ihr als Brautpaar selbst. Aber sorgt dafür, dass die Gäste sich darum kümmern. Und ihr könnt auch eure Traurednerin einspannen – ich kann das Ende der Zeremonie sehr gerne dafür nutzen, euren Gästen ein paar liebevolle „Anweisungen“ zu geben, was das Brautpaar in der nächsten Stunde von ihnen erwartet. Fragt mich gerne dazu, es gibt da ein paar coole Möglichkeiten, die garantieren, dass sich die Gäste miteinander unterhalten. Überlegung 4: Der Ort Genau wie für die Trauung braucht ihr bei dem strahlenden Sonnenschein, den ihr euch möglicherweise für eure Hochzeit wünscht, auch für den Sektempfang Schatten. Wirklich! Bäume, Zelte, Schirme…ganz egal, Hauptsache, die Menschen, die vor der Sonne fliehen wollen, können das auch tun. Genau wie für die Trauung braucht ihr, wenn ihr nicht sowieso in überdachten Räumen feiert, auch für den Sektempfang einen Plan B bei Regen. Er sollte groß genug sein, damit alle reinpassen – aber wiederum auch nicht zu groß, dass es sich verläuft. Ihr wisst ja, Menschen (ok, vor allem deutsche Menschen) sind wie Atome und streben immer den größtmöglichen Abstand zueinander an. Wenn sie also „gezwungen“ sind, etwas näher zusammenzurücken, ist das für Gespräche nur förderlich. Natürlich darf sich niemand eingequetscht fühlen… Zur Örtlichkeit gehören auch Sitzmöglichkeiten. Klar, die Leute haben gerade viel gesessen, sie wollen sich bestimmt gerne bewegen und sollen sich ja untereinander mischen. Dafür sind Stehtische genau richtig. Aber sorgt dennoch für Sitzgelegenheit, vielleicht sogar auch klassische Tische mit Stühlen, wenn es der Raum und die Location hergibt. Denn an diesen lockeren Tischen, die sich dann bunt zusammenwürfeln, entstehen ebenfalls Gespräche. Und die, die sitzen wollen oder müssen, aus Alters- oder Schuhabsatzgründen, können das hier tun und bleiben gut gelaunt. Auch schön: Verschiedenes zu kombinieren. Stehtische, Sitztische und Picknickdecken. Oder Sofas. Oder Kissenlandschaften. Denkt dann auch an kleine Tischchen dort, wo Getränke und Knabbereien abgestellt werden können. In dem Kontext: Das klassische Sektempfangs-„Problem“ ist ja, dass wir immer eine Hand zu wenig haben. Eine hält das Glas, die andere den Snack. Oder das Tellerchen. Das heißt, wir können niemand anständig begrüßen, und wenn wir uns was nachnehmen wollen, müssen wir eins von beiden abstellen. Eine Tragödie! Unhaltbare Zustände! Um dieses Leiden zu beenden und die Gäste aus diesem Jammertal zu leiten, haben findige Menschen Teller erfunden, die so geformt sind, dass sie das Sektglas halten können. Oder kleine Halter, die an normalen Tellern befestigt werden können, um dann ebenfalls als Glasbefestigungsmechanismus zu dienen. Yay! Überlegung 5: Was muss erledigt werden? Ok, das klingt jetzt sehr utilitaristisch. Was ich meine: Wofür kann die Zeit des Sektempfangs parallel genutzt werden, was gleichzeitig dem obersten Ziel, das ihr dem Sektempfang gegeben habt, dient? Wenn dieses oberste Ziel beispielsweise ist, dass die Gäste untereinander ins Gespräch kommen, sind Dinge wie das Gästebuch, Wünsche aufzuschreiben oder ähnliches hier genau richtig. Oder eine Leine, ein Netz oder eine Wand mit Fotos eurer Gäste, und dazugehöriger kurzer Charakterisierung. Also beispielsweise: „Tante Inge, die Schwester der Brautmutter. Ungeschlagen in Canasta und Apfelstrudel-Backen.“ Die Leute werden vor dieser Wand stehen, ihre eigene Charakterisierung suchen und mit anderen über deren Charakterisierung ins Gespräch kommen. Wenn es hauptsächlich darum geht, dass die Gäste beschäftigt sind, während ihr für das Fotoshooting verschwindet, empfehlen sich Spielutensilien wie Badmintonschläger, Bälle, Frisbee und Boule. Ganz nebenbei finden hier auch Generationen zusammen! ![]() Wenn ihr schon ein bisschen von mir gelesen habt, wisst ihr, dass dieser Titel von mir sein könnte. Ist es doch genau das, was ich allen Paaren sage, ob sie es hören können und wollen oder nicht. Ihr seid die Chefs, es ist euer Tag und bitte, bitte, bitte, versucht euch doch freizumachen von allem, was man von euch erwartet. Deshalb sprach mich also der Titel an und ich wollte es für euch lesen, um es euch empfehlen zu können oder auch nicht. Nicht ganz vorurteilsfrei dachte ich leise bei mir: „Soso, ein DJ also. Ob der schreiben kann? Und ob der überhaupt was zu sagen hat? Der steht doch die ganze Zeit mit seinen Kopfhörern hinterm Pult und baggert höchstens mal die Damen an. Was bitte will der zu einem Hochzeitsablauf groß sagen können?“ Und dann begann ich zu lesen. Mjoah, gar nicht so übel, der Stil. Locker-flockig, direkt ins Buch ziehend, schöne Anekdoten, bei denen man die Protagonisten sofort vor Augen hat. Ob es das nervöse Brautpaar beim Erstgespräch ist oder die schreckliche Tante Inge, die die Frischvermählten „überrascht“ mit dem „tollen“ Ritual des Baumzersägens. Und spätestens beim Satz: „Sicher, für einen vollendeten Gastgeber gilt: Der Gast ist König. Aber seht es doch einfach so: Ihr seid das kaiserlicher Paar!“ hatte er mich. Heftig nickend las ich weiter, lachte (und nickte) über die fünf nervigsten Hochzeitsbräuche, nickte weiter bei den fünf Personengruppen, die ihr nicht einladen sollt, litt mit dem Brautpaar, bei dessen Feier „Dinner-Adel“ auf „Party-Proletariat“ trifft, lachte laut, aber unter Schmerzen an der Stelle auf, wo ein Bräutigam nicht nur langatmig jeden einzelnen Gast vorstellt, während bei diesen die Mägen knurren, sondern dann auch noch den „Singletisch“ hervorhebt und damit die dortigen Gäste als „Ramschware und Beziehungswühltisch“ brandmarkt. Thomas (ich muss ihn jetzt einfach Thomas nennen, wir Hochzeitsdienstleister duzen uns sowieso untereinander und ich vermute in ihm mittlerweile einen Bruder im Geiste) hat einen beeindruckend scharfen Blick für Menschen gepaart mit viel Erfahrung für die Dynamik von Veranstaltungen. Er leitet euch messerscharf her, wie so ein Fest notgedrungen ins Desaster laufen muss, wenn Grundlegendes nicht beachtet wird. Er zeichnet auf, wie Menschen in bestimmten Situationen reagieren und was man hätte tun können, um das zu vermeiden. Thomas hat feinste Antennen für Atmosphäre, wie man sie kreiert – und hat schon zu oft erlebt, wie sie zerstört wurde. Ich muss gestehen, bis zum Lesen dieses Buches habe ich die Arbeit des DJs komplett unterschätzt. Im Kapitel „Outro“, in dem Thomas den Höhepunkt einer ideal verlaufenden Hochzeit beschreibt und wie er diesen musikalisch choreografiert hat, habe ich Tränen in den Augen und Gänsehaut. Auf den letzten 12 Seiten verrät er dann noch, welche Musikstücke welche Wirkung habe und wann gespielt werden sollen. Jetzt kann ich ermessen, dass allein diese Liste Gold wert ist. Zum Aufbau des Buches: In sechs Teilen enthält es insgesamt 30 Sünden, alle unterhaltsam ausgeschmückt mit Anekdoten und formuliert in sympathisch-wohlwollendem Glaub-mir-ich-weiß-wovon-ich-spreche-Tonfall. Besonders gut gefällt mir, dass Thomas an den Stellen, die eine Herausforderung für das planende Paar darstellen könnten (konkret: Streitpotenzial!) immer wieder betont, was man dabei wieder alles über den Partner und dessen Leben lernen kann und wie sehr einen das vereint, wenn man es entspannt und neugierig angeht. Außerdem gefallen mir seine Lösungsvorschläge für die üblichen Dilemmata, vor denen jedes Paar steht, beispielsweise ob sie Leute zusammensetzen, die sich kennen oder schon bei der Tischordnung zur Durchmischung zwingen. Und was sich wirklich durch das ganze Buch zieht: Aus welch liebevollen und fürsorglichen Augen er „seine“ Brautpaare sieht und wie ungemein wichtig ihm das Gelingen eures Festes ist. Kurzum: Eine unbedingte und uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die heiraten wollen! Als Service für euch habe ich wichtigsten Sätze rausgeschrieben. Es ist aber natürlich immer nur ein Satz – wer genau wissen will, warum und was passiert, wenn man sich nicht daran hält, lese bitte Thomas‘ Buch. Nach dessen Lektüre kann jede Hochzeit nur noch zu dem rauschenden, unvergesslichen Fest werden, von dem ihr doch alle träumt! Taschenbuch, Broschur, 272 Seiten, € 9,99. Erschienen im März 2013, Verlag: Blanvalet Merksätze Es wird das persönlichste, intimste und wohl auch teuerste Fest eures Lebens. Da bleibt null Raum für faule Kompromisse. (Seite 27) Die Mitternachtstorte ist der Todesstoß für die Feier: eine Zwangssitzpause wegen eines völlig überflüssigen, von keinem Gast goutierten und zudem überteuerten Stücks Killertorte. (Seite 63) Es ist immer wieder erstaunlich, wie man allein durch das Wecken einer Erwartungshaltung Menschen steuern kann. Das gilt vor allem für größere Gruppen wie Hochzeitsgesellschaften. Die Meute muss wissen, wo die Reise hingeht, damit sie sich wohlfühlt. (Seite 77) Hochzeitsspiele gehören verboten. Ich finde es eine Frechheit, mit fantasielosen und unpersönlichen Spielchen die kostbare Zeit eines einmaligen Festes zu verschwenden. (Seite 100) Es ist die Aufgabe des Zeremonienmeisters, möglichst die magischen 10% an guten Beiträgen im Vorfeld herauszufiltern und den peinlichen Rest knallhart abzulehnen. (Seite 113) Der DJ ist der wichtigste Dienstleister eurer Hochzeit. (Seite 131) Naja, der Satz ist natürlich Quatsch. 😉 Der wichtigste Dienstleister ist eindeutig die Hochzeitsrednerin. Versteht sich. Aber gut, die Vorarbeit in Sachen Atmosphäre, die sie leistet mit Rede und Zeremonie muss der DJ natürlich standesgemäß fortführen. Und ja, wenn er ein gutes Gespür hat und die Party am Brennen hält, ist es völlig egal, wie lecker das Essen oder wie groß die Torte war. Der DJ sollte unauffällig im Hintergrund arbeiten, anstatt mit dummen Sprüchen und Ansagen die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Kein Mensch interessiert sich für seine Person. Selbstdarsteller sind da fehl am Platz. (Seite 132) Ein DJ braucht ein emotionales Musikgedächtnis, also das Wissen, welche Stimmung ein bestimmtes Lied beim Publikum in einer konkreten Situation auslösen wird. (Seite 133) Wo immer der Snack steht, darf es keine Sitzgelegenheiten geben. Und er darf nicht zu üppig sein, so dass alle im Fresskoma sind und niemand mehr tanzen mag. (Seite 89) Selbst das edelste Ambiente mit dem tollsten Ausblick hat nicht den geringsten Einfluss darauf, ob euer Fest gelingt. Konzentriert euch von Anfang an auf das Wesentliche: Auf die Menschen, die feiern! Die Gäste sollen gemeinsam tanzen, lachen und Spaß haben. Ihr könnt sicher sein, dass die Leute davon noch jahrelang sprechen werden – während sich kein Mensch dann noch dafür interessieren wird, was es zu essen gab und ob die Stühle mit seidenen Hussen für zehn Euro Miete pro Stück verhüllt waren. Und: bleibt unter euch! Ihr solltet ein genaues Bild davon haben, was während eurer Feier sonst noch so im Hause passiert. (Seite 181) Feiern mit unbeschränkter Getränkepauschale enden in der Regel früher und unangenehmer als Feste mit limitierter Alkoholauswahl. (Seite 232) Ihr bestimmt, wann Schluss ist! Die Weisheit, man solle immer aufhören, wenn es am schönsten ist, gilt ganz besonders für das Fest des Herzens. Den stimmigen Ausklang einer Hochzeitsfeier zu schaffen, erfordert Charakterstärke. (Seite 245) Nach dem Lesen des Buches hat man wahrscheinlich nur noch einen Wunsch: Dass bitte Thomas auf der eigenen Hochzeit auflegen möge. Macht er aber leider nicht mehr. Aber er hat ein Netzwerk von DJs aufgebaut, die seinen Qualitätsansprüchen genügen. Ein Plädoyer für den Blick nach Innen, trotz all der lauten Töne von Außen. Hochzeiten sind etwas ungeheuer Emotionales. Fast jeder Mensch hat schon mindestens eine aktiv oder passiv erlebt und eine Meinung dazu. In unserem heutigen Wohlstand und der Möglichkeit, in alle Kulturen hineinzuschauen und das Beste zu übernehmen, sind die Optionen für die Gestaltung der eigenen Feier endlos. Wer sich nach der Verlobung damit näher auseinandersetzt, reibt sich entweder freudestrahlend die Hände, weil die Aussicht auf Basteln, Details, Überraschungen und Ideenfeuerwerk ihn bzw. sie zu Hochform auflaufen lassen. Oder bekommt eine leise Angst. Sicherlich hat es auch was, die Hochzeitsvorbereitungsphase als Feuerprobe für die Beziehung zu sehen – das ist sie in der Tat bei vielen Paaren. Der Stress kann schon sehr hoch werden, wenn man bzw. frau merkt, wie viele Details es geben kann, was alles möglich wäre und was zusätzlich dazu vielleicht noch von den Freundinnen an Ideen oder „solltest-du-nicht-auch“ kommt. Die Männer sind meist entspannt, aber dann doch verwundert, unter welchem Druck die Frau an ihrer Seite auf einmal steht. Aber worum geht es? Darum, dass Ihr Euer Traumfest, Eure Traumhochzeit habt. Das ist das Allerwichtigste. Bevor Ihr Euch in die Planungen stürzt, bremst nochmal kurz ab. Nehmt Euch gemeinsam die Zeit, um genau zu prüfen, was Euer Traum eigentlich ist. Wenn zu diesem Traum eine große Gästeschar, Candybar, Donutwall, Freudentränchen-Taschentücher, Seifenblasen, Tauben, Luftballons, Notfall-Körbchen, Weddings-Wands, selbstgebastelte Deko usw. gehören sind, dann stürzt Euch mit Elan in die Vorbereitungen und erfüllt Euch diesen Traum. Ich ziehe meinen Hut vor all diesen kreativen Energiebomben, die sehr viel Zeit (und Geld) in diesen Traum stecken und die dann wirklich die für sie perfekte Hochzeitsfeier gezaubert haben. Von der die Gäste noch jahrelang reden. Ich bewundere aber auch die Paare, die es anders machen wollen, weil entweder ihre Umstände anders sind oder sie das Gefühl haben, dass das so nicht zu ihnen passen würde. Und diese Paare möchte ich ermutigen: Das ist völlig ok so! Im Gegenteil, das seid Ihr Euch schuldig. Es ist egal, was Eure Eltern, Eure engen Freunde, Eure Geschwister und die Menschen in den Facebook-Gruppen für unverzichtbar halten. Steht zu dem, was für Euch unverzichtbar ist und setzt nur das um. Das erfordert manchmal Mut, beispielsweise eine ganz kleine Feier auszurichten und nicht alle einzuladen, die man einladen müsste. Aber dann passt es zu Euch und Ihr werdet Euren großen Tag genauso glücklich und zufrieden verbringen wie die Paare, die ein detailreiches großes Fest ausgerichtet haben. Ich möchte an dieser Stelle nicht polarisieren, bitte versteht mich richtig. Ich finde alle Arten zu feiern großartig, jedes Paar ist anders und jeder hat andere Träume und Wünsche, die an so einem Tag erfüllt werden sollen. Alles, was ich sage, ist: Macht Euch dabei frei von den Träumen und Wünschen anderer Personen. Hier ein paar Beispiele von Paaren, die sich bewusst anders entschieden haben:
Zum Beispiel: Viele Gäste vs. wenige Gäste Klassisch: Wir laden beide Familien ein, damit sich niemand auf den Schlips getreten fühlt, und die engen Freunde. Anders: Wir laden sowohl von der Familie als auch von den Freunden nur die ein, mit denen uns etwas verbindet. Die wir so richtig gerne mögen. Mit denen wir uns wohlfühlen. Die uns guttun. Kommentar: Ja, vielleicht wird die Tante oder der Cousin verschnupft sein. Aber macht doch dann nach der Feier eine schöne Karte mit Fotos des Tages und schickt die an den großen Kreis mit lieben Worten: „Liebe Tante Josefine, wir haben geheiratet! Es war ein kleines, feines Fest, an dem wir uns das Ja-Wort gegeben haben. Wir sind so glücklich, diesen Schritt gegangen zu sein und empfinden unsere Beziehung jetzt als noch intensiver und enger. Nimm uns bitte nicht übel, dass wir Dich nicht eingeladen haben – wir haben darauf vertraut, dass Du uns eine kleine Feier gönnst und Dich auch so für und mit uns freuen kannst. Alles Liebe, …“ oder – und hier klaue ich die Worte von K&T, die in der Tat im sehr kleinen Kreis geheiratet haben: „Dankeschön! Nach … gemeinsamen Jahren war es am … soweit: Wir haben geheiratet! Auf diesem Weg möchten wir Danke sagen. Danke Euch, liebe Familienangehörigen, Freunde und Wegbegleiter, dass Ihr an uns gedacht und Euch mit uns gefreut habt. Ihr alle habt dieses Ereignis zu einem unvergesslichen gemacht.“ Sehr elegant, wie ich finde. Zum Beispiel: First Look zu zweit vs. First Look vor den Gästen Klassisch: Der Bräutigam sieht die Braut zum ersten Mal, wenn sie durch die Gäste auf ihn und die Traurednerin zukommt. Nach der Zeremonie ist das Fotoshooting. Anders: Braut und Bräutigam machen das Shooting vor der Zeremonie. Sie erleben diesen besonderen Moment des „First Look“ zu zweit, nur vom Fotografen begleitet. Kommentar: Schön daran ist, dass das Brautpaar sich während des First Looks aufeinander konzentrieren kann und nicht von Dutzenden Augenpaaren beobachtet wird, wie wer reagiert. Schön ist auch, dass die Gäste nach der Zeremonie nicht sich selbst überlassen sind. Und die Magie zu Beginn der Zeremonie geht keineswegs verloren, denn der Moment, wenn die Braut auf ihren zukünftigen Ehemann zugeht, ist einzigartig und löst nicht weniger Emotionen in Bräutigam und Gästen aus, wenn er sie vorher schon gesehen hat. Im Gegenteil, vielleicht ist sogar weniger Druck, weniger Anspannung da, was mehr Raum für Freude, Aufregung und Liebe lässt. Zum Beispiel: Die Sommer-Samstag-Nachmittags-Hochzeit vs. Unendlich viele andere Varianten Klassisch: Sommer-Samstag-Nachmittag, Zeremonie, Sekt, Kuchen, Foto-Shooting, Programm, Abendessen, Tanz, Hochzeitstorte um Mitternacht. Anders 1: Freitagabend, Fotoshooting zu zweit gegen 16 Uhr, Freie Trauung um 18 Uhr, Abendessen um 19 Uhr, dann Party. Kommentar: Sowohl Locations als auch Traurednerinnen sind leichter (und oft auch kostengünstiger) zu finden. Für die Gäste ist es auch toll, weil sie etwas Wunderbares an einem gewöhnlichen Freitagabend erleben dürfen und dann das ganze Wochenende noch vor sich haben. Insgesamt wird das Fest preislich günstiger, weil die Nachmittagsversorgung wegfällt. Anders 2: Ein beliebiger Wochentag. Morgens/vormittags Standesamt zu zweit. Ggf. Umziehen, dann Fotoshooting. Die Gäste kommen nachmittags/am frühen Abend zur Party-Location. Freie Trauung um 18 Uhr, Abendessen um 19 Uhr, dann Party. Alle Gäste können im selben Hotel, idealerweise in der Party-Location selbst, schlafen und frühstücken am nächsten Morgen gemeinsam. Kommentar: Durch die Abkopplung vom Wochenende wird es möglich, das Wunschdatum zu wählen (Tag des ersten Kusses. Tag der standesamtlichen Hochzeit vor einem Jahr. Tag des Sieges im DFB-Pokal der Eintracht über Bayern München. You get the picture.) Ja, dafür müssen sich die Gäste freinehmen. Ansonsten gelten die Vorteile wie bei Version 1, wobei das gemeinsame Frühstück und die Tatsache, dass es sich alles wie Urlaub anfühlt, für eine besondere Atmosphäre sorgen. Anders 3: Niemand weiß, dass es eine Hochzeit ist. Geladen wurde beispielsweise zum Geburtstag. Kommentar: Die Leute kommen entspannt und haben sich keine Gedanken wegen Outfit und größerem Geschenk gemacht (das ist manchen Brautpaaren wichtig. Ich persönlich liebe ja Geschenke, aber verstehe auch, dass man es für seine Gäste entspannen möchte). Es ist ein riesiger Effekt, wenn Ihr auf der Feier die Bombe platzt und mich als Traurednerin vorstellt. Zu bedenken ist, dass Ihr dafür sehr gute Geheimniskrämer sein müsst, was auch belastend sein kann. Es wäre zu erwägen, die Eltern einzuweihen, wenn sie ansonsten verletzt wären – aber auch nur, wenn sie dichthalten können. Das ist nur ein winziger Ausschnitt von Anders-Möglichkeiten, die es gibt. Ich will mit diesen Beispielen Mut machen, in verschiedene Richtungen zu denken. Wenn Ihr Euch in aller Ruhe überlegt habt, was für ein Fest Ihr wollt, werdet Ihr den für Euch perfekten Ablauf finden. Wenn Ihr auf ein paar Ideen rumkaut und nicht genau wisst, ob sie funktionieren, ruft mich gerne an. Ich bin weit davon entfernt, Hochzeitsplanerin zu sein, aber ich weiß gut, welche Fragen Ihr Euch stellen müsst, um den für Euch richtigen Ablauf zu finden, der dann auch funktioniert. Hinterlasst mir gerne Eure Kommentare, wie Ihr anders gefeiert habt und wie es für Euch war. Welche Rolle spielt ein Eheversprechen in einer freien Trauung? Ist es ein Must-have oder ein Nice-to-have? Wie geht man es an? Was soll man dort schreiben bzw. sagen? Das Eheversprechen ist eine heiß diskutierte Angelegenheit unter meinen Brautpaaren. Völlig egal, wie genau sie wissen, warum sie einander lieben und wie konkret ihre Vorstellungen sind, was sie einander in der Ehe sein wollen und ganz unabhängig davon, wie oft sie beruflich oder in anderen privaten Situationen schon „in der Bütt“ standen: Muffensausen haben sie alle. Und (zu) viele entscheiden sich letzten Endes dagegen. Da das eine sehr persönliche Entscheidung ist, rede ich den Paaren da meistens nicht rein. Dieser Blogartikel soll das sagenumwobene Eheversprechen etwas transparenter machen und damit die Entscheidung dafür oder dagegen noch qualifizierter.
Pros und Cons des Eheversprechens Beginnen wir mit den Contras.
Puh. Jetzt habe ich mich fast schon selbst davon überzeugt, es lieber nicht zu empfehlen. 😉 Nein, schauen wir auf die Vorteile:
Variationsmöglichkeiten Einige der o.g. Cons eines Eheversprechens kann man auch durch die Wahl der Mittel ausgleichen. Um das erste Contra, den Zeitaufwand und das nötige Gehirnschmalz, kommt ihr nicht drum rum. Aber alle anderen Contras lassen sich sehr leicht aushebeln, indem ihr das Eheversprechen einfach gar nicht vortragt. Schließlich ist das etwas, das ihr füreinander tut und nicht fürs Publikum. Klar ist es der oben beschriebenen Gänsehaut-Moment des Tages, aber letzten Endes geht es um euch zwei. Ihr habt jederzeit die Freiheit, euch das zwar zu schreiben und mich dann auch erzählen zu lassen, dass ihr euch das geschrieben habt. Aber statt es vorzulesen, können wir es in die Zeremonie integrieren, in dem wir es beispielsweise versiegeln und in eine Flaschenpost packen. Den Gästen sage ich dann, dass ihr es euch geschrieben habt, es aber einander in den Flitterwochen vorlesen möchtet. Eine andere Variante ist, eine Zeitkapsel in die Zeremonie einzubauen und die Versprechen dorthin zu packen – zum Lesen und Vorlesen am ersten Hochzeitstag. Und ein Mittelweg dieser beiden Möglichkeiten wäre, dass ihr es schreibt, ich es aber in eurem Namen vorlese. Ein winziger Vorteil des Laut-Vortragens und Mir-dafür-Schickens ist noch, dass ich es dann in eurer Rede abdrucke, die ihr meistens von mir zugeschickt bekommt. So ist alles an einem Platz. Aber das ist nur eine Randbemerkung, ihr werdet auch so sicher einen würdigen Platz für dieses kostbare Papier finden. Ins Schreiben kommen Überzeugt? Cool! Wie geht ihr es nun an? Zunächst einmal den Rahmen:
Viele schöne Tipps für kreatives Schreiben und die ersten Schritte zu so einem Text hat auch meine Kollegin Ilonka in ihrem Blog verfasst. Wenn ihr es schreibt, ohne es während der Zeremonie vortragen zu wollen, seid ihr natürlich auch hier freier und könnt es beliebig lang oder kurz werden lassen. Ich würde aber auch dann empfehlen, dass ihr euch gemeinsam eine Überschrift überlegt. Eine möglichst präzise Überschrift und kurz besprecht, was ihr darunter versteht. Denn auch hier gilt es, dass beide genau wissen, worum es geht und nicht eine Fehlinterpretation des ganzen zu einem doofen Moment in den Flitterwochen/am ersten Hochzeitstag führt. Fazit Do it! Lasst euch diese Gelegenheit nicht entgehen, eurem Partner fürs Leben in dem Moment, an dem ihr so starke Gefühle füreinander habt, diese mitzuteilen. Das Schriftstück hebt ihr gut auf. Es hat durchaus die Macht, in Krisen die Relationen wieder deutlich zu machen und etwaige Streitpunkte auf das zu reduzieren, was sie sind: Kleine Schaumkronen auf dem Meer eurer Liebe. Ok, das war jetzt kitschig. Aber ihr versteht, was ich meine. Und stellt euch nur mal vor, wie es sein wird, dieses Eheversprechen nach fünf, nach fünfzehn, nach fünfundzwanzig Jahren zu lesen, wenn eure Liebe weiter gereift sein und sich verändert haben wird. |
Willkommen!An dieser Stelle berichte ich ab der 2018er Saison über Hochzeiten, coole Ideen "meiner" Paare und Erlebnisse aus meinem Traurednerinnen-Alltag. Archiv
Juli 2024
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